Durch das Kompostieren wird organisches Material wie Garten- und Küchenabfälle mit Hilfe von Bodenlebewesen wie Würmer, Bakterien und Pilze in Humus also in Erde verwandelt. In der freien Natur passiert das ohne Eingriff des Menschen ganz automatisch und gehört zum ewigen Kreislauf des Bodenökosystems. Dabei werden die abgestorbenen Pflanzen durch die Mikroorganismen und Tiere zersetzt und geben die Nährstoffe an den Boden ab.
In unseren Gärten greifen wir im Prinzip „unnatürlich“ in diesen Vorgang ein, indem wir z.B. durch das Ernten gezielt Pflanzenteile entfernen. Daher ist es unbedingt erforderlich dem Gartenboden wieder Nährstoffe und organische Substanzen zuzuführen. Ideal dafür geeignet ist das Kompostieren.
Diese Seite beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema Kompostierung und gibt Tipps zum Umgang und der Herstellung von Kompost. Erfahren Sie alles Wichtige kompakt und verständlich – von Kompostwürmern bis Komposter und Komposttoilette.
Den richtigen Platz für den Kompost finden
Der Komposthaufen sollte im Garten an einer gut erreichbaren Stelle angelegt werden. Kurze Wege erleichtern sowohl das „Sammeln“ der Kompostmaterialien als auch das Entnehmen von reifem Kompost. Der Kompostplatz sollte auch mit der Schubkarre bequem angefahren werden können.
Optimal geeignet ist ein halbschattiger, möglichst windgeschützter Ort. Direkte Sonneneinstrahlung lässt die organischern Materialien vertrocknen. Folge ist ein zu trockener Kompost, bei dem die Mikroorganismen nicht mehr effizient arbeiten können.
Insbesondere muss darauf geachtet werden, dass der Kompost auf offener Erde angelegt wird, damit die Bodenlebewesen ein- und auswandern können und überschüssige Feuchtigkeit abfließen kann. Staunässe würde sonst den Kompost zu nass werden lassen. Nicht geeignet ist daher das Kompostieren auf Platten oder einem festen Untergrund.
Kompostbehälter gibt es in ganz unterschiedlichen Ausprägungen und Formen. Die Palette reicht von einer selbstgebauten bodenlosen Regentonne mit Luftlöchern über gemauerte Silos aus Ziegelstein bis zum modernen Thermokomposter.
Viel wichtiger als auf die Form ist in jedem Fall auf eine seitliche Belüftung und auf die richtige Schichtung des Materials zu achten.
Kompost richtig anlegen
Der entscheidende Faktor beim Anlegen des Kompostes ist die richtige Befüllung. Wenn man hier vor Allem auf ein ausgewogenes Verhältnis von trockenen und feuchten Materialien achtet, legt man den Grundstein für eine erfolgreiche Kompostierung.
Als Basis des Komposthaufens eignen sich zerkleinerte Zweige, Äste oder Heckenschnitt (nicht mehr als etwa 20 cm lang). Optimal ist es auf diese Schicht 2-3 Eimer reifen Kompost aufzutragen. Dieser enthält bereits die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen, die die Rotte in Gang bringen. Wenn kein reifer Kompost zur Verfügung steht, ist es empfehlenswert einen Kompoststarter zu verwenden. Dieser enthält die für den Rotteprozess wesentlichen Substanzen wie z.B. Stickstoff in optimaler Kombination.
Auf diese Grundlageschicht wird nun das kompostierbare Material aufgetragen. Dabei gibt man abwechselnd in etwa 10 cm dicken Sichten trockenes Material wie dünne Zweige und kleine Äste und leicht feuchtes oder angetrocknetes Kompostmaterial wie Rasenschnitt, Küchenabfälle oder Laub auf den Komposthaufen. Auch hier empfiehlt es sich zwischendurch etwas Kompostbeschleuniger aufzutragen, um die Kompostierung anzuregen.
Kompost wirkt

Gereifte Komposterde enthält Abermillionen von Kleinstlebewesen. Mit der Beimischung von Kompost auf den Gartenbeeten wird der Boden geimpft mit Mikroorganismen, die das Leben im Boden anregen. Die Erde wird dabei in ihrer Struktur verbessert, so dass die Nährstoffe besser gespeichert werden können.
Der Kompost wirkt dabei auf sandigen Böden, die Wasser und Nährstoffe effizienter aufnehmen können ebenso positiv wie auf lehmigen, schweren Böden, die durch die Humusbeigabe lockerer und luftdurchlässiger werden.
Zusätzlich wird mit der Kompostierung die „Entsorgung“ von Garten- und Küchenabfällen erleichtert und der Geldbeutel für teuere Düngemittel geschont. Der Komposthaufen ist also ein Gewinn für alle und kann selbst in kleinen Gärten ohne Probleme angelegt werden.
Die Vorteile der Kompostierung auf einen Blick
- Beitrag zum aktiven Umweltschutz
- Relativ geringer Arbeitsaufwand
- Weniger organischer Müll
- Einsparung von industriell hergestelltem Dünger
- Förderung von Kleinstlebewesen und Nützligen im Garten
Danke für die tollen Tipps! Ich freue mich schon darauf, sie umzusetzen!
Beste Grüße
Christoph
Wow ich muss wohl einen neuen. Kompost anlegen. Danke für die tollen Tipps, bis jetzt hab ich wohl viel falsch gemacht 🙂
Grüße Dominique
Vielen Dank für diesen Artikel. Ich liebe es, mich um meinen Garten zu kümmern. Ich möchte neue Plantagen anlegen, also möchte ich Kompost für den Boden herstellen. Ich möchte, dass es so natürlich wie möglich ist. Ich stelle mir einen Gemüsegarten für meinen Garten vor.
Warum darf Holzasche nicht auf den Kompost?
Ist doch biologisch oder ?
Hallo Sophie,
Holzasche ist zwar letztlich biologisch, aber durch den Brennvorgang sehr konzentriert alkalisch (also mit sehr hohem pH Wert) und besteht in der Hauptsache aus Calcium. Das ist als Dünger später ziemlich unvorteilhaft. Ein wenig Holzasche wird nicht gleich zur Katastrophe führen, aber man muss es schon sehr gut im Kompost durchmischen und nur kleine Menge zugeben.
Außerdem kann die Holzasche aus Holzkohle (Stichwort Grillreste) oft zusätzlich belastet sein mit z.B. Schwermetallen oder anderen Stoffen, die man im Zweifel nicht unbedingt auf dem Beet haben will.
Alles in Allem lautet daher die Empfehlung auf Holzasche im Kompost zu verzichten.
Viele Grüße
Hallo,
da wir jetzt lang und heiße Sommermonate haben, habe ich eine Frage.
Soll man den Kompost ab und zu durchnässen?
Sonst vertrocknet doch alles.
Viele Grüße.